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Woran erkennen Lehrkräfte und Eltern, ob es sich um eine Störung oder nur um Schwierigkeiten handelt?

Lehrkräfte und Eltern können den Unterschied zwischen einer Lese-Rechtschreib-Störung und Lese-Rechtschreib-Schwächen vor allem daran erkennen, wie stark und dauerhaft die Probleme sind. Wenn ein Kind über längere Zeit große Mühe hat, Buchstaben und Laute richtig zu verbinden, Wörter sehr langsam liest oder häufig Buchstaben verwechselt, obwohl es fleißig übt, kann das auf eine Lese-Rechtschreib-Störung hinweisen. Typisch ist auch, dass die Fehler immer wieder ähnlich auftreten und sich trotz regelmäßigem Üben kaum bessern.

Bei bloßen Lese-Rechtschreib-Schwächen sieht es etwas anders aus. Hier zeigen sich die Probleme meist vorübergehend, zum Beispiel nach einem Schulwechsel, einer längeren Krankheit oder wenn das Kind noch nicht genug Übung hatte. Mit zusätzlicher Unterstützung, regelmäßigem Lesen und gezieltem Training verbessern sich die Leistungen in diesen Fällen meist deutlich.

Um herauszufinden, ob eine Störung vorliegt, wird oft ein spezieller Lese-Rechtschreib-Test durchgeführt. Dabei vergleichen Fachleute, wie gut das Kind im Lesen und Schreiben ist, im Verhältnis zu seiner allgemeinen Intelligenz und seinem Alter. Wenn die Unterschiede sehr groß sind, kann eine Lese-Rechtschreib-Störung diagnostiziert werden.

Auch Beobachtungen im Unterricht und zu Hause sind wichtig. Manche Kinder wirken schnell frustriert, vermeiden das Lesen laut vorzulesen oder haben Bauchschmerzen vor Deutschtests, weil sie wissen, dass sie sich besonders anstrengen müssen. Solche Anzeichen sollten ernst genommen werden. Je früher Lehrkräfte und Eltern handeln, desto besser kann das Kind gezielt gefördert und unterstützt werden, um wieder mehr Freude am Lernen zu entwickeln.