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Welche Unterschiede gibt es zwischen der Förderung von Kindern und der von Jugendlichen mit einer Lese-Rechtschreib-Störung?

Die Förderung von Kindern und Jugendlichen mit einer Lese-Rechtschreib-Störung unterscheidet sich vor allem darin, wie die Unterstützung an das jeweilige Entwicklungsalter angepasst wird. Jüngere Kinder befinden sich noch in einer Phase, in der das Lesen und Schreiben ganz neu gelernt wird. Deshalb konzentriert sich die Förderung hier meist auf die Grundlagen der Sprachverarbeitung. Das bedeutet, sie üben gezielt, Laute zu hören, sie den richtigen Buchstaben zuzuordnen und einfache Wörter zu lesen oder zu schreiben. Spielerische Methoden, wie Reimübungen, Silbenspiele oder Lernkarten, helfen dabei, die Aufmerksamkeit zu halten und Erfolge sichtbar zu machen. Wichtig ist, dass Kinder regelmäßig üben, aber nicht überfordert werden, damit sie die Freude am Lernen behalten.

Bei Jugendlichen verschiebt sich der Schwerpunkt der Förderung. Da sie schon lesen und schreiben können, geht es stärker darum, die Lesegeschwindigkeit zu erhöhen, die Rechtschreibung zu festigen und Strategien für längere Texte zu entwickeln. Viele Jugendliche lernen auch, mit technischen Hilfsmitteln umzugehen, zum Beispiel mit Vorleseprogrammen oder Rechtschreib-Apps. Außerdem spielt die seelische Unterstützung eine große Rolle, weil Jugendliche oft frustriert sind, wenn sie trotz Anstrengung langsamer lesen oder mehr Fehler machen als andere. Lehrkräfte und Eltern sollten deshalb Verständnis zeigen und betonen, dass die Störung nichts mit mangelnder Intelligenz zu tun hat.

Während Kinder also eher spielerisch und lautorientiert gefördert werden, profitieren Jugendliche von Strategietraining, Motivation und praktischer Unterstützung im Schulalltag. So kann in jedem Alter gezielt geholfen werden, damit Betroffene ihre Fähigkeiten verbessern und selbstbewusst mit ihrer Lese-Rechtschreib-Störung umgehen.