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Wie kann man betroffenen Jugendlichen helfen, mit der Störung selbstbewusst umzugehen?

Jugendliche mit einer Lese-Rechtschreib-Störung stehen oft unter großem Druck, weil sie merken, dass Lesen und Schreiben für sie schwieriger ist als für andere. Um ihnen zu helfen, selbstbewusst damit umzugehen, ist es wichtig, dass sie verstehen: Die Störung hat nichts mit mangelnder Intelligenz oder Faulheit zu tun. Viele bekannte und erfolgreiche Menschen, wie etwa der Schauspieler Tom Cruise oder die Schriftstellerin Agatha Christie, hatten ebenfalls eine Lese-Rechtschreib-Störung und haben trotzdem Großes erreicht.

Ein erster wichtiger Schritt ist Offenheit. Wenn Jugendliche lernen, offen über ihre Störung zu sprechen, fühlen sie sich weniger allein. Lehrerinnen, Lehrer und Mitschüler können dann besser Rücksicht nehmen und helfen, zum Beispiel durch mehr Zeit bei Tests oder das Nutzen von Hilfsmitteln wie Rechtschreibprogrammen oder Vorlese-Apps.

Auch Lob und Anerkennung spielen eine große Rolle. Statt nur auf Fehler zu achten, sollten Fortschritte betont werden – etwa wenn ein Text flüssiger gelesen oder ein Diktat mit weniger Fehlern geschrieben wurde. Das stärkt das Selbstvertrauen und motiviert, weiter zu üben.

Eltern und Lehrkräfte können Jugendliche zusätzlich unterstützen, indem sie auf ihre Stärken hinweisen. Viele Betroffene haben ein gutes Gedächtnis, sind kreativ, denken logisch oder haben ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen. Wenn Jugendliche ihre Talente kennen, fällt es ihnen leichter, stolz auf sich zu sein.

Schließlich ist auch der Austausch mit anderen Betroffenen hilfreich. In Selbsthilfegruppen oder Online-Foren können Jugendliche Erfahrungen teilen und merken, dass sie nicht allein sind. Mit Verständnis, Ermutigung und der richtigen Unterstützung lernen sie, ihre Störung als Teil von sich anzunehmen – ohne sich davon bremsen zu lassen.