In vielen Schulen gibt es spezielle Unterstützungsangebote, um Schülerinnen und Schüler mit einer Lese-Rechtschreib-Störung gezielt zu fördern. Ein wichtiger Bestandteil ist der sogenannte Nachteilsausgleich. Das bedeutet, dass betroffene Schülerinnen und Schüler bei Klassenarbeiten und Prüfungen bestimmte Erleichterungen bekommen können, damit ihre Leistungen gerechter bewertet werden. Dazu gehören zum Beispiel mehr Zeit zum Schreiben, das Weglassen der Bewertung der Rechtschreibung in bestimmten Aufgaben oder die Möglichkeit, am Computer statt mit der Hand zu schreiben. Dadurch sollen sie zeigen können, was sie inhaltlich verstanden haben, ohne dass ihre Lese- und Schreibschwierigkeiten das Ergebnis verfälschen.
Zusätzlich gibt es in vielen Schulen spezielle Förderstunden, in denen Kinder und Jugendliche in kleinen Gruppen oder einzeln mit geschulten Lehrkräften üben. Hier lernen sie, wie man Wörter in Silben zerlegt, Laute besser erkennt oder schwierige Schreibweisen durch besondere Techniken trainiert. Manche Schulen arbeiten auch mit außerschulischen Lerntherapeutinnen und Lerntherapeuten zusammen, die besonders auf Lese-Rechtschreib-Störungen spezialisiert sind.
Neben der fachlichen Unterstützung spielt auch die emotionale Hilfe eine große Rolle. Lehrkräfte werden oft darin geschult, sensibel mit dem Thema umzugehen und betroffene Schülerinnen und Schüler zu ermutigen, ihre Stärken zu entdecken. Manche Schulen bieten Selbsthilfegruppen oder Lernpatenschaften an, bei denen ältere Schülerinnen und Schüler den Jüngeren helfen.
Wichtig ist, dass die Unterstützung früh beginnt und regelmäßig erfolgt. Wenn Schule, Elternhaus und Fachkräfte gut zusammenarbeiten, können Kinder und Jugendliche trotz Lese-Rechtschreib-Störung erfolgreich lernen und ihr Selbstvertrauen stärken.