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Welche Rolle spielt das Selbstbewusstsein bei Kindern mit Lese-Rechtschreib-Problemen?

Das Selbstbewusstsein spielt bei Kindern mit Lese-Rechtschreib-Problemen eine sehr wichtige Rolle. Viele von ihnen erleben in der Schule immer wieder, dass sie länger brauchen, um Texte zu lesen oder dass sie beim Schreiben viele Fehler machen. Wenn sie dann schlechtere Noten bekommen oder von Mitschülern gehänselt werden, denken sie schnell, dass sie „dumm“ oder „faul“ seien – obwohl das gar nicht stimmt. Dieses Gefühl kann dazu führen, dass sie sich weniger trauen, sich im Unterricht zu melden oder neue Dinge auszuprobieren. Manche entwickeln sogar Angst vor Schularbeiten oder vermeiden es, laut vorzulesen.

Ein starkes Selbstbewusstsein hilft dagegen, mit den Schwierigkeiten besser umzugehen. Wenn Kinder verstehen, dass ihre Probleme nichts mit ihrer Intelligenz zu tun haben, sondern mit einer anderen Arbeitsweise des Gehirns, fällt es ihnen leichter, an sich zu glauben. Lehrkräfte und Eltern können viel dazu beitragen, indem sie Erfolge betonen, ehrliches Lob geben und zeigen, dass Fehler ein normaler Teil des Lernens sind. Auch der Kontakt zu anderen Betroffenen kann helfen, weil Kinder dann merken, dass sie nicht allein sind.

Wichtig ist außerdem, dass die Schule Nachteilsausgleiche anbietet, etwa mehr Zeit bei Tests oder die Möglichkeit, Texte vorgelesen zu bekommen. Solche Maßnahmen zeigen den Schülerinnen und Schülern, dass sie trotz ihrer Schwierigkeiten fair behandelt werden und gute Leistungen zeigen können. Mit Geduld, Verständnis und gezielter Förderung kann das Selbstbewusstsein wachsen – und damit auch die Freude am Lernen.