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Welche Unterschiede bestehen zwischen einer Lese-Rechtschreib-Störung und einer Rechenschwäche?

Eine Lese-Rechtschreib-Störung und eine Rechenschwäche, die auch Dyskalkulie genannt wird, sind beides spezielle Lernstörungen, betreffen aber unterschiedliche Bereiche. Bei einer Lese-Rechtschreib-Störung haben die Betroffenen große und dauerhafte Schwierigkeiten, geschriebene Sprache zu verstehen und richtig zu verwenden. Das heißt, sie kämpfen mit dem Erkennen von Buchstaben, dem Zusammensetzen von Lauten zu Wörtern und dem korrekten Schreiben. Diese Probleme bleiben bestehen, auch wenn das Kind viel übt und eigentlich ausreichend intelligent ist.

Eine Rechenschwäche dagegen betrifft das Verständnis von Zahlen und Mengen. Kinder mit Dyskalkulie haben Schwierigkeiten, sich Zahlen vorzustellen, einfache Rechenwege zu begreifen oder sich Rechenaufgaben zu merken. Sie zählen oft länger mit den Fingern, verstehen die Bedeutung von mathematischen Zeichen schlechter und haben Probleme beim Abschätzen von Größen oder beim Rechnen mit Geld und Zeit.

Obwohl sich beide Störungen in verschiedenen Bereichen zeigen, haben sie etwas gemeinsam: Sie entstehen durch Unterschiede in der Arbeitsweise des Gehirns, nicht durch mangelnde Intelligenz oder fehlende Anstrengung. Das Gehirn verarbeitet bestimmte Informationen – bei der Lese-Rechtschreib-Störung sprachliche, bei der Rechenschwäche mathematische – auf eine andere, weniger automatische Weise.

Wichtig ist, dass beide Störungen früh erkannt werden, damit gezielte Förderung beginnen kann. Bei der Lese-Rechtschreib-Störung helfen spezielle Lese- und Schreibtrainings, während bei der Rechenschwäche spielerische Übungen mit Mengen, Zahlen und Rechenstrategien wirksam sind. Mit passender Unterstützung können betroffene Kinder in beiden Fällen Fortschritte machen und lernen, ihre Stärken zu nutzen, auch wenn ihnen manche Aufgaben schwerer fallen als anderen.