Digitale Hilfsmittel können Kindern und Jugendlichen mit einer Lese-Rechtschreib-Störung sehr gut helfen, weil sie das Lernen erleichtern und Fehler ausgleichen können. Zum Beispiel gibt es Programme, die Texte laut vorlesen. So können Schülerinnen und Schüler den Inhalt verstehen, auch wenn sie selbst noch langsam lesen. Umgekehrt gibt es Sprachprogramme, die das Gesagte automatisch in geschriebenen Text umwandeln. Das hilft, wenn jemand beim Schreiben viele Fehler macht oder sich beim Buchstabieren unsicher fühlt.
Rechtschreib- und Grammatikprogramme auf Computern oder Tablets können ebenfalls nützlich sein. Sie markieren Fehler und schlagen richtige Schreibweisen vor, sodass Lernende direkt sehen, was verbessert werden muss. Es gibt auch spezielle Lernapps, die spielerisch das Erkennen von Lauten, Silben und Buchstaben trainieren. Durch wiederholtes Üben mit Bildern, Tönen und kleinen Belohnungen bleiben die Kinder motiviert und verbessern sich oft schneller.
Für die Schule können digitale Hilfsmittel wie E-Books, Hörbücher oder spezielle Lesestifte eingesetzt werden. Diese Geräte lesen Texte vor, während man mit dem Finger mitlesen kann. Dadurch wird das Lesen unterstützt, ohne dass das Kind überfordert wird. Wichtig ist, dass solche Hilfsmittel nicht als „Schummelei“ gesehen werden, sondern als Werkzeuge, die Chancengleichheit schaffen.
Auch die Motivation steigt, wenn Kinder merken, dass sie dank der Technik erfolgreich lernen und Aufgaben selbstständig lösen können. Digitale Unterstützung ersetzt zwar keine gezielte Förderung durch Lehrkräfte oder Therapeutinnen, sie kann das Lernen aber angenehmer, verständlicher und erfolgreicher machen.