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Wie unterscheiden Fachleute zwischen einer Lese-Rechtschreib-Störung und einer allgemeinen Lernschwäche?

Fachleute unterscheiden eine Lese-Rechtschreib-Störung von einer allgemeinen Lernschwäche vor allem durch genaue Tests und Beobachtungen. Eine allgemeine Lernschwäche betrifft meist mehrere schulische Bereiche, also zum Beispiel Lesen, Schreiben und Rechnen gleichzeitig. Kinder mit einer Lernschwäche haben oft insgesamt mehr Schwierigkeiten, neue Inhalte zu verstehen und zu behalten. Bei einer Lese-Rechtschreib-Störung hingegen zeigen sich die Probleme sehr deutlich und ausschließlich im Bereich der Sprache, also beim Lesen und Schreiben, während andere Fächer wie Mathematik oder Sachkunde meist unauffällig bleiben.

Um die genaue Ursache herauszufinden, führen Fachkräfte wie Psychologinnen, Psychologen oder Sonderpädagoginnen und Sonderpädagogen standardisierte Tests durch. Dabei wird überprüft, wie gut jemand Wörter liest, Texte versteht oder Rechtschreibregeln anwenden kann. Gleichzeitig werden auch die allgemeine Intelligenz und das Lernumfeld berücksichtigt. Wenn die Leistungen im Lesen und Schreiben deutlich schlechter sind, als man aufgrund der Intelligenz und des Alters erwarten würde, spricht man von einer Lese-Rechtschreib-Störung.

Eine Lernschwäche kann dagegen durch unterschiedliche Ursachen entstehen, zum Beispiel durch mangelnde Übung, Konzentrationsprobleme, seelische Belastungen oder schwierige Lernbedingungen. Sie ist oft vorübergehend und lässt sich mit gezielter Förderung verbessern. Eine Lese-Rechtschreib-Störung bleibt in der Regel länger bestehen, auch wenn die betroffene Person übt.

Deshalb ist eine sorgfältige Diagnose so wichtig. Sie hilft Lehrkräften, Eltern und Fachleuten zu entscheiden, welche Unterstützung sinnvoll ist. Kinder mit einer Lese-Rechtschreib-Störung brauchen meist langfristige, spezielle Fördermaßnahmen, während Schülerinnen und Schüler mit allgemeinen Lernschwächen oft durch zusätzliche Übung und Motivation gute Fortschritte machen können.