Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten ohne eine tatsächliche Störung können viele verschiedene Ursachen haben, die oft nichts mit der Intelligenz oder dem Fleiß eines Kindes zu tun haben. Häufig entstehen sie, wenn Kinder in ihrer frühen Schulzeit nicht genug Gelegenheit hatten, das Lesen und Schreiben regelmäßig zu üben. Sprache ist wie ein Muskel – wenn man sie nicht oft benutzt, wird sie schwächer. Kinder, die zum Beispiel wenig vorgelesen bekommen oder kaum Bücher zu Hause haben, sammeln weniger Erfahrungen mit Buchstaben, Wörtern und Lauten.
Auch äußere Umstände können eine große Rolle spielen. Ein Schulwechsel, längere Krankheit oder schwierige familiäre Situationen können dazu führen, dass Lernschritte verpasst werden. Ebenso kann das Lernen in einer neuen Sprache – etwa nach einem Umzug in ein anderes Land – das Lesen und Schreiben erschweren, weil Kinder dann gleichzeitig neue Wörter, Laute und Regeln lernen müssen.
Manchmal hängen Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten auch mit Konzentrationsproblemen zusammen. Wenn es einem Kind schwerfällt, sich länger auf Buchstaben und Wörter zu konzentrieren, kann es leicht Fehler machen oder Texte nur oberflächlich lesen.
Der entscheidende Unterschied zu einer Lese-Rechtschreib-Störung liegt darin, dass sich diese Schwierigkeiten mit gezieltem Training und Unterstützung oft deutlich bessern. Durch regelmäßiges Lesen, spielerische Übungen mit Buchstaben und Lauten sowie Geduld und Ermutigung können Kinder schnell Fortschritte machen. Frühzeitige Hilfe ist dabei besonders wichtig, damit sich die Schwierigkeiten nicht verfestigen und das Kind Freude am Lesen und Schreiben behält.